so lautet der Titel eines Buches, das auf Forschungen der Cannstatter Stolperstein-Initiative zurückgreift. Damit die Erinnerung weiterlebt,
ohne zum Ritual zu erstarren, plädiert die Autorin Bärbel Völkel für eine Form des konkreten Erinnerns, aus dem Konsequenzen für die Gegenwart folgen. Sie zeichnet anhand der Biografien von Edwin Spiro, Emilie Levi, Eugen Plappert, Friedrich Enchelmayer und Otto Kurz die Geschichte der unterschiedlichen Opfergruppen seit 1920 bis heute nach und zeigt, dass sie immer noch Ausgrenzung und Marginalisierung erfahren. Völkel macht den industriellen Massenmord als Prozess erfahrbar, der sich schleichend zur Normalität entwickelte und erinnert daran, dass es Handlungsalternativen hätte, der Holocaust also kein unaufhaltsames Geschehen war.
Stolpern ist nicht schlimm. Materialien zur Holocaust-Education. Wochenschau-Verlag. ISBN 978-3-7344-0087-2
28.10.15 RR