Cannstatter Stolperstein-Initiative

Hotel Silber

Am 6. November hat die Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., bundesweit in 26 Regionalen Arbeitsgemeinschaften mit über 2.000 Mitgliedern tätig, ihre Jahresversammlung in Stuttgart abgehalten. In einer Entschließung der Mitgliederversammlung stellt Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. fest:

Im Zuge der städtebaulichen Neuordnung der Stuttgarter Innenstadt rund um den Karlsplatz soll auch das Gebäude Dorotheenstraße 10 (ehemaliges „Hotel Silber“) abgebrochen werden. In diesem Gebäude, das bei Kriegsende teilweise zerstört, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut wurde, war während der NS-Zeit die Gestapo-Leitstelle von Württemberg-Hohenzollern untergebracht. Dort wurden zahlreiche, als „Staatsfeinde“ bezeichnete Personen in Haft genommen und wegen ihrer „rassischen“ Zugehörigkeit oder ihrer politischen und religiösen Überzeugung misshandelt und gefoltert. Von dieser Zentrale aus wurde auch die Deportation der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Württemberg und Hohenzollern organisiert und andere verbrecherische Maßnahmen des Regimes angeordnet und durchgeführt.

Die Bundesmitgliederversammlung der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie fordert die Planungsträger auf, im Rahmen des anstehenden Bebauungsplanverfahrens, diesen historischen Ort als Zeugnis des NS-Gewaltregimes in seiner baulichen Substanz zu erhalten, in geeigneter Weise in den Gesamtkomplex einzufügen und zu einem NS-Dokumentationszentrum über die von diesem Ort ausgegangenen Verbrechen in würdiger Form zu gestalten.

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