“Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist”, sagt der Aktionskünstler Gunter Demnig, der die Idee hatte, an Opfer des Holocaust dort zu erinnern, wo sie zuletzt gewohnt haben. Aus Beton gegossen und 10 x 10 cm groß, tragen seine Kleindenkmale eine Messingtafel mit dem Hinweis “Hier wohnte…”. Bündig ins Pflaster eingelassen, damit sie keine Gefahr darstellen, sollen sie ein gedankliches Stolpern bewirken.
Gunter Demnig hat in Deutschland und vielen Ländern Europas weit über 80 000 Stolpersteine verlegt, größtenteils eigenhändig. Vilelfach wurde er für sein Werk ausgezeichnet, unter anderem mit dem Obermayer German Jewish History Award (2005), dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland (2005), der Otto-Hirsch-Medaille der Stadt Stuttgart (2011), dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg (2012) …
In Bad Cannstatt liegen 128 Stolpersteine. Damit sind alle Opfer, die wir ermitteln konnten, mit einem Stolperstein bedacht. Da einerseits die NS-Täter ihre Verbrechen zu verheimlichen und alle Spuren zu verwischten suchten, andererseits die Forschung weitergeht, ist durchaus denkbar, dass weiterer Opfer oder gar Opfergruppen die Wiederaufnahme der Arbeit erforderlich machen.
Sommer 2021
Cannstatter Stolperstein-Initiative